Als ich heute wieder einmal von der katastrophalen Organisation im Bereich PCR-Test-Auswertung oder -Abholung lesen musste, wurde es mir bewusst, welch grandiose Leistung täglich Österreichs Unternehmen vollbringen.
21.09.2021
Es werden Güter und Waren aller Art von A nach B geliefert. Eine pünktliche Abholung und Zustellung setzt man voraus und in vielen Bereichen herrscht eine Null-Toleranz-Philosophie. Sprich: Lieferverzögerungen oder gar -ausfälle werden – wenn überhaupt – dann nur unter Strafen und Pönalen akzeptiert. Wie man sieht, ist dies im öffentlichen Bereich völlig anders. Es muss zwar getestet werden, die Abholung ist aber offensichtlich eine zu große Herausforderung. Wenn in der Privatwirtschaft etwas geliefert wird, muss auch die Dokumentation funktionieren. D.h. es gibt eine Rückmeldung über die bestätigten Frachtpapiere oder Lieferscheine. Die Lieferketten können auf die Minute nachvollzogen werden und man muss jederzeit über den Status der Logistikkette Bescheid wissen. Anders natürlich auch im Bereich der Schulen, wenn die Tests abgeholt werden, bekommen die Schulen keine oder eine viel zu späte Auswertung der Ergebnisse.
Unternehmen müssen auch dafür Sorge tragen, dass ihre EDV-Systeme, ihr Webshop und die Kommunikation in ihren Niederlassungen und Zweigstellen reibungslos funktionieren. Von einem „Daten-Wirrwarr“ liest man eigenartiger Weise immer nur in Bezug auf die Dashboards von den unterschiedlichen Ministerien. Schuldzuweisungen bringen in einer dezentralen Unternehmensform auch nicht viel. Schlicht und einfach weil es die Kunden nicht interessieren würde, wer hier wo nicht fähig ist, seine Arbeit professionell zu leisten.
Trotz massiver Personalnot gelingt es den Firmen auch immer wieder genügend Resourcen für neue Geschäftsfelder oder Herausforderungen aufzubauen. Im Vergleich dazu möchte ich gerne die Qualität im Contact-Tracing anführen. Da man es dort völlig verabsäumt hat, Personal aufzubauen, kennt so gut wie jeder jemanden, der über eine absolute Lachnummer in diesem Bereich erzählen kann.
Im Unternehmertum ist es natürlich auch klar, dass elektronische Eintragungen zu einem konstanten und effizienten Controlling der Daten führen müssen und dies auch permanent weiterentwickelt werden muss. Ich kann mir eigentlich den Vergleich zu den elektronischen Registern über die Infektionskrankheiten ersparen. Auch dort können sich nur noch viele wundern, warum man die Errungenschaften unserer digitalen Welt ausgerechnet in Zeiten der Pandemie nicht besser einsetzt.
Ich weiß nicht, warum hier in so vielen Bereichen so dilettantisch gearbeitet wird. Mich ärgert aber sehr, dass im umgekehrten Fall staatliche Einrichtungen und Institutionen die fristgerechte und fehlerfreie Erfüllung aller Auflagen von den Unternehmen einfordern und dort jeder kleinste Fehler oder Versäumnis sofort unter Strafe gestellt wird. Und noch etwas verwundert mich sehr stark: dass man sich überrascht zeigt, dass angesichts solcher Missstände das Vertrauen und die Akzeptanz in die Maßnahmen gegen die Pandemie Richtung Null sinkt.
Business-Concierge und Charakter Trainer
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