Mit meinem Schlaraffenlandbericht habe ich auf den richtigen Knopf gedrückt. Viele von euch haben darauf reagiert, kommentiert, mir geschrieben oder mich angesprochen. Einige von Euch haben eine Verbindung zu Bhutan hergestellt. Dies ist ja das einzige Land, in dem das Recht auf Glück in der Verfassung festgeschrieben ist. Dort wird anstelle des Bruttosozialprodukts das Bruttonationalglück gemessen. Eine Fist Moverin stellte die Frage: Warum nicht etwas in einem Unternehmen installieren, was sogar in einem ganzen Land funktioniert?
29.07.2020
Diese Idee finde ich extrem spannend. Ich möchte dazu eine Geschichte erzählen, die sich gerade in meinem Umfeld abspielt: einige meiner Freunde, Verwandte und Bekannte arbeiten in derselben Firma in der Region, und das seit vielen Jahren, oder sogar Jahrzehnten. Ich war immer sehr beeindruckt von der Loyalität und Begeisterung, die diese Menschen für dieses Unternehmen aufbrachten. Nie fanden Sie ein böses Wort oder stimmten in das Gejammere der anderen über deren Arbeitsplatz ein. Mit großem Stolz und teilweise hoher Aufopferungsbereitschaft engagierten sie sich für dieses Unternehmen. Manche unter ihnen tragen große Verantwortung in ihrem Bereich.
Schlagartig hat sich jedoch der Führungsstil dort geändert und der Frust ist jetzt riesengroß. Das eingeführte Motivationsprogramm – das hätte es niemals gebraucht – wurde zum Running-Gag im ganzen Ort inklusive der Ärzteschaft, die dieses Wort als Alternative zur Burnout-Diagnose verwendet. Die Menschen haben innerlich gekündigt und zählen die Tage bis zu ihrer Pension oder suchen verzweifelt nach Alternativen.
Ich bin sicher, niemand auf der Eigentümerseite oder im obersten Management ist sich dieser Dimension bewusst oder will ein solche Stimmung im Unternehmen haben. Was wäre, wenn es in dieser Firma einen Glücksbeauftragten gäbe? Einen Feel-Good-Manager, der gleich einem Betriebsrat der Leitung dieses Betriebes über die Stimmungslage berichten dürfte, ohne Konsequenzen fürchten zu müssen?
Ich möchte ein Beispiel aus der Glücksforschung bringen:
Was denkt ihr, sind die glücklichsten Menschen? Natürlich sind Faktoren wie Gesundheit, Einkommen, Familie, Freiheit und ein angenehmes Miteinander auch ganz vorne gereiht, aber die allerglücklichsten Menschen sind jene, die mehr an andere denken als an sich selber! Menschen, die gerne teilen sind glücklicher.
Es wäre also so einfach. Es braucht einen Menschenkenner und empathischen Manager, dem die Mitarbeiter vertrauen und der als Mediator zwischen den Mitarbeitern und der Geschäftsführung dient. Diese Idee könnte man bis zu einer Kennzahl in der Bilanz fortsetzen, aber viel wichtiger wären jene Faktoren, die das Potenzial der Mitarbeiter wieder voll zur Entfaltung bringen: nämlich Wertschätzung und Anerkennung. All das ist völlig ohne große Investitionen zu erwerben und im Prinzip unbezahlbar.
Business-Concierge und Charakter Trainer
Diese Zeit ist die, die Kraft gibt, in der man sich erholt, etwa vom schlechten Gewissen den Kindern, Freunden und Verwandten gegenüber.
Als die Diskussion über den 12 Stunden - Tag in aller Munde war und ich an die vielen Arbeitslosen denken musste, kam mir eine Idee: Anstatt einen 12 Stunden arbeiten zu lassen, könnten zwei 6 Stunden absolvieren. Beide bekommen das Gehalt der 8 Stunden, aber der Arbeitgeber zahlt nur die LNK für 8 Stunden, anstatt 12. Dafür konnte man auch eine staatliche Förderung bekommen, da 1 Arbeitsloser wegfällt. Für die Einschulung wäre eine Übergangsregelung denkbar, oder man könnte ältere, erfahrene Arbeitnehmer hierzu heranziehen.
Da wäre dann etwas mehr Zeit für jeden da, ohne große finanzielle Einbußen auf beiden Seiten.
Ich würde gerne diese Idee zur Diskussion stellen, da ich mit der praktischen Umsetzung solcher Probleme keine Erfahrung habe.
Also so gut ich die Idee finde, so problematisch sehe ich die praktische Umsetzung.
Danke
So Kannst nur Du denken und dafür liebe ich Dich (nicht sexuell gemeint) ;-)
Ich bin da ganz anderer Meinung. Wenn man einen solchen Manager findet, tut er mir leid. Der wird immer von "den da oben" als Manipulierer gesehen und "von den da unten" als Vollstrecker oder Glücksbote, je nach Nachricht von oben.
Ich finde auch, dass viele die Arbeit als etwas ganz falsches sehen. Ja es sollte Spass machen- aber nicht mein Lebenbestimmendes Tool zur Selbstdefinierung werden. Ich habe auch lange gebraucht um das zu realisieren.
Und JEDE Firma ändert sich ab einen gewissen Zeitpunkt. Ich nenne das immer den Zeitpunkt wenn sie die Seele verliert.
Z.B.- zuerst hat einer eine Idee und findet eine eingeschworene Truppe die diese mittragen und groß machen. Da macht jeder alles und gibt auch alles. Aber einer gibt die Richtung vor.
Irgendwann später wird das Ding dann so groß, dass man nur mehr die Zahlen überblickt und dann ist die Seele futsch. Haben wir zwei ja auch erfahren müssen. Aber das ist halt so.
Dann zählt nur mehr ein Naturgesetz: Der stärkere frisst den Schwächeren. Da hilft auch kein " Hare Krishna" dagegen.
Liebe Grüße von dem immer etwas pessimistischeren Karl.