Wie geht es Ihnen mit Geschenken? Bei mir ist es so, dass ich ca. 50 Geschenke im Jahr bekomme, und 60 davon sind Bücher. Über 58 davon freut sich die Gemeindebibliothek im ungelesenen Zustand.
01.06.2019
Von den restlichen zweien möchte ich in dieser Rubrik berichten. In diesem über eines davon, nämlich „der tägliche Stoiker“.
Ich bin Vielleser und kaum ein anderes Geschäft sieht mich öfter als die Buchhandlung, daher will ich mir meine Bücher lieber selber aussuchen und nicht damit beschenkt werden. Ein guter Freund weiß jedoch nichts von alledem und überrascht mich bei fast jeden Treffen mit einem neuen Buch. Ich bringe es nicht übers Herz ihm die Wahrheit zu sagen. Voriges Jahr hat er jedoch mit „der tägliche Stoiker“ ins Schwarze getroffen.
Dieses Buch hilft mir ein besseres Leben zu führen! Nicht mehr und nicht weniger. Die beiden Autoren (Stephen Handelsman und Ryan Holiday) schaffen es philosophische Weisheiten die jahrhunderte alt sind, äußerst interessant, kurzweilig und in einzelnen täglichen Lektionen zu vermitteln. Die Lehren der bekanntesten Stoiker werden in unsere Zeit umgelegt.
Die konkrete Anwendbarkeit in unserem beruflichen und privaten Leben ist für mich das faszinierenste an diesem Werk. Jeden Tag in der früh eine Seite ist die beste Investition in ein selbstbestimmtes Leben. Abgeklärt, ausgeglichen und bedächtig, so wird stoisch im Duden übersetzt, und genau das bringt es auf den Punkt. Speziell die Ausgeglichenheit und die Bedächtigkeit ist es doch, was uns oft fehlt in einem hektischen Arbeitsalltag. Dieses Buch hilft sehr dabei die richtige Einstellung dazu zu finden. Ich möchte in meinen Blog immer wieder Beispiele daraus bringen.
Hier das erste:
In einem Abschnitt des Buches geht es sehr stark um Leidenschaft und Gefühle. Eine der zentralen Aussagen dabei: „Wut ist ein schlechter Antrieb“. Abraham Lincoln konnte oft fuchsteufelswild werden. Aber anstatt mit der Person zu sprechen die ihn so aufgeregt hat, schrieb er einen langen Brief an diese. In diesen Briefen (die nur durch Zufall erhalten blieben), legte er seine Sicht der Dinge dar, warum der andere seiner Meinung nach auf dem Holzweg war, und machte generell seinen Ärger Luft.
Aber! Er schickte diese Briefe nie ab. Lincoln wusste offensichtlich genau, dass es einfach ist sich aus dem Impuls heraus zu wehren, und seinen Gegenüber die Meinung zu sagen. Aber in den Moment wo man die Fassung verliert, wie sinnvoll ist dies dann?
Mich hat diese Geschichte sehr nachdenklich gemacht. Wie viele Mails habe ich schon in einem emotionalen Zustand verschickt! Nachdem man mich auch leicht auf die Palme bringt, sehr viele. Jedoch was hat es gebracht? Ich habe ein wenig rekonstruiert, und hab gemerkt, fast keines hat etwas bewirkt oder im positiven beeinflusst.
Eine andere Erkenntnis war aber noch viel spannender. Ich hab gemerkt, dass ich mich auch nie wirklich besser gefühlt habe, im Gegenteil, nach einmal schlafen hab ich es fast immer bereut. Seit dieser Erkenntnis, atme ich lieber ein paar mal kräftig durch, und denke mir „keep calm“. Das tut mir sehr gut, und ich vermute, auch meinen Umfeld!
Business-Concierge und Charakter Trainer
TEst 123
Sei der erste der kommentiert