Die sogenannte „Wut-Lehrerin“ hat ein neues Buch geschrieben. Bevor ich auf dieses Thema eingehe, möchte ich noch zwei Zeilen über diesen Ausdruck schreiben:
Ich bin schon gespannt, wo das Wörtchen „Wut“ noch Einzug hält! Bin ich nach oder beim Lesen von „Machtkampf im Ministerium“ ein Wut-Leser? Nach dem Wutbürger und der Wut-Oma also die Wut-Lehrerin.
23.01.2020
Ich mag mir das auf die verschiedenen Berufsbezeichnungen gar nicht vorstellen: Der „Wut-Arzt“, der „Wut-Architekt“, oder gar die „Wut-Hebamme“. Wobei: Bei der österreichischen Sucht nach neuen Titeln könnte der eine oder andere auf die Idee kommen, es handle sich um einen akademischen Grad.
Aber zurück zum Thema, entschuldigen sie meinen Ausflug in die Welt der Ironie!
Frau Wiesinger hat also ein Buch über Zustände geschrieben, die so unfassbar sind, dass sie in Österreich wohl kaum jemand vermutet hätte! Die Parteilinie ist wichtiger als Lösungen! Der permanente Kampf zwischen den beiden tonangebenden Parteien im Schulsystem verhindert jeden konstruktiven Ansatz und hat Auswirkungen bis in das Klassenzimmer. Die Parteilinie und das dazu passende Programm sind wichtiger als alles andere! Und so weiter uns so fort ... sorry ich bin schon wieder in der Ironiefalle!
Aber im Ernst: das ist doch nur eine Schilderung von längst bekannten Problemen. Für wen bitte ist dies eine große Überraschung?
Natürlich gibt es auch jede Menge Journalisten, die dies auch so sehen und es in ihren redaktionellen Beiträgen gekonnt beschreiben. Einmal war sogar zu lesen, wie undifferenziert das ganze Buch ist und es der Literatur gut täte, einen Schuss „beruhigt euch“ abzubekommen! Was für eine großartige PR! Ich bin sicher, das Buch steht in den nächsten Tagen prominent auf Palettenplatzierungen in den großen Buchhandlungen.
Ich werde diesen Tipp - nachdem es sonst sicher niemand macht - aufgreifen und auf meiner bescheidenen Plattform zwei Buchtipps mit Beruhigungsfaktor liefern:
ich bleibe dabei ironisch, aber nicht aus meiner eigenen Feder. „Nie wieder schlaflose Nächte“ verspricht ein Buch, das den vielversprechenden Titel „Das langweiligste Buch der Welt“ trägt. Das Autorenpärchen stellt sich als Professor K. McCoy und Dr. Hardwick vor. Herrlich auch die Berufsbezeichnungen der Beiden. Die eine ist spezialisiert auf die Analyse hypnotischer Zustände und schlichtet täglich (außer an Montagen) eine Stunde Steine, um eine Ufermauer zu bauen, und der andere ist lt. eigenen Angaben einer der führenden Autoritäten für Schraubendreher.
In den Beiträgen geht es um Themen wie „doppelte Buchführung: eine Einführung“, „Globale Postleitzahlen: ein Auszug“ oder „Die politische Krise in Belgien, 2007-2011“. Also alles was Sie für einen erholsamen Schlaf niemals wissen müssen.
Und noch ein wunderbares Buch möchte ich Ihnen ans Herz legen: „Weltliteratur für Eilige“ von John Atkinson. Eine herrliche Zusammenfassung der großen Klassiker. Wer sich nicht durch hunderte Seiten Krieg und Frieden von Tolstoi quälen will, im Buch fantastisch zusammengefasst: „Alle sind traurig. Es schneit“. Das wars schon. Oder die Bibel: „Sei gut, sonst setzt es was“.
Ist die Quintessenz erfasst, sind Sie beruhigt und können bei jedem Literaturzirkel problemlos mitmischen. Und obendrein: Ein wunderbares Geschenk an Lesefaule und humorvolle Menschen.
Business-Concierge und Charakter Trainer
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