„Unglaublich, welches Mindset solche Menschen haben“, sagte mir kürzlich ein befreundeter Fotograf nach einem privaten Fotoshooting bei einem sehr prominenten Österreicher. Diese Aussage interessierte mich insbesondere, da ich wenige Tage zuvor mit einem HR Manager eines internationalen Konzerns sprach, und sich dieser darüber beschwerte, dass keine Leute mehr mit dem passenden Mindset zu finden wären.
13.08.2019
Mindset kommt ja aus dem Englischen und hat eine Vielzahl von Bedeutungen. Beispielsweise kann es um das Selbstbild gehen, um Denkweisen, Haltungen oder Weltanschauungen.
Gut, jetzt könnte man sagen, die Art wie wir fühlen und handeln. Und diese Handlungen sind oft Ergebnis unserer Erfahrungen. Der positiven wie der negativen. Und aus diesen Erfahrungen bildet sich meist ein Selbstbild, das die englische Motivationspsychologin Carol Dweck in zwei Gruppen teilt:
In der einen Gruppe, des „fixed mindset“ – also des statischen Selbstbildes - befinden sich jene Leute, die fehlende Fähigkeiten als angeboren erachten, häufig Niederlagen befürchten und große Angst vor Fehler haben. Neue Herausforderungen meiden sie wie der Teufel das Weihwasser.
In der anderen Gruppe, des „growth mindset“ – also eines dynamischen Selbstbildes - bewegen sich jene Menschen, die ständig Neues entdecken wollen, wissbegierig sind, sich weiterentwickeln und Fehler als Chance sehen, es das nächste Mal besser zu machen. Es sind in der Regel jene Menschen, die ihre Lebensträume umsetzen. Als Begleiterscheinung werden sie dann berühmt, oder bringen es zumindest zu Wohlstand.
Was aber die wirklich gute Nachricht für alle Menschen ist, die im statischen Selbstbild verharren: dieses ist nicht in Stein gemeißelt. Man könnte es jederzeit ändern.
Ich weiß wovon ich rede, ich war jahrelang ein Gefangener im fixed mindset. Erfreulicherweise habe ich meine Gefangenschaft gar nicht bemerkt. Erst als ich mit 30 Jahren gesundheitliche Probleme bekam, habe ich angefangen zu machen, was ich liebe. Klingt einfacher als es war, schließlich musste ich dafür einen sehr gut bezahlten Job aufgeben und mich von alten Netzwerken trennen. Aber ich habe mich für einen mutigen Weg entschieden und der Angst den Rücken gekehrt. Was mir dann passiert ist (und da glaube ich nicht an Zufälle): es entstanden Verbindungen zu anderen mutigen Menschen. Positive Menschen, die mir Rückhalt und Inspiration gaben. Und als sich dann erste Erfolge einstellten, wurde der Glaube an mich selbst größer. Fast so wie eine Kettenreaktion.
Das ist jetzt natürlich extrem verkürzt, und in diesem Prozess gab es immer wieder Rückschläge und Momente des großen Selbstzweifels. Aber es war für mich auch immer klar, mein „point of no return“ war längst überschritten.
Sollten sie sich also nur annähernd auch im statischen Selbstbild vermuten, probieren sie einen ersten Schritt. „Wie du denkst, das zählt“. Das Mindset ist eine gewohnte Denkweise. Und wie wir reagieren, auf unser Umfeld, auf Probleme und Schwierigkeiten, oder auf neue Herausforderungen, die uns auch ungeahnte Chancen und Möglichkeiten bringen können, hängt von dieser Denkweise ab.
Business-Concierge und Charakter Trainer
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