Treue Leser meiner Beiträge wissen es bereits: manch vielzitierte Ausdrucksweise bringt mich entweder auf die Palme oder lässt mich eher kopfschüttelnd zurück. Eher lustig finde ich beispielsweise die händeringende Suche nach Fachkräften. Wann immer Unternehmer MitarbeiterInnen suchen, machen sie dies händeringend. Man könnte sich die vielen Tafeln vor den Firmen sparen, auf denen steht, welche Professionisten gerade gesucht werden. Es bräuchte sich nur der Eigentümer/die Eigentümerin händeringend vor die Firma stellen. Jeder wüsste: hier wird ganz dringend nach Personal gesucht!
15.06.2020
Sollte diese Firma nicht auf einem erdbebensicheren Untergrund stehen und irgendwann im Zuge einer heftigen Erschütterung zusammenfallen, wird sofort nach den Überlebenden gesucht werden. Sie ahnen es schon, in welchem Zustand! Nämlich fieberhaft. Es gibt gar keine andere Suchmethode als fieberhaft. Man kann sich also relativ sicher sein, sollte man gefunden werden, wird man sich wahrscheinlich mit diesem unsäglichen Virus anstecken. Gefunden wird man auf alle Fälle von einem stark fiebernden Menschen.
Besonders einfallslos finde ich auch das allgegenwärtige „& Co“. Besonders strapaziert werden dabei die immer die gleichen Großkonzerne wie Amazon & Co, Facebook & Co, Bitcoin & Co, also für alle ähnlichen Branchen oder Dinge, die man auch z.B. einem Internetversand zuordnet, wird nicht die Kategorie oder der Fachbegriff für die Branche verwendet, sondern der Marktführer oder das bekannteste Beispiel und alle anderen sind dann „& Co“. Witzig, wenn man sich vorstellt, dass diese Abkürzung eigentlich im Handelsrecht ein Hinweis auf die Rechtsform ist und damit auch nur das eine Unternehmen gemeint sein könnte und ihre dazugehörigen „Compagnons“.
Sie können mich jetzt gerne spitzfinderisch und altmodisch schimpfen, ich finde es trotzdem schade, dass wir angesichts eines so unglaublich reichen Sprachschatzes, zu dem wir zumindest Zugriff haben könnten, uns in verschiedenen Bereichen so reduzieren. Wir hätten daher unzählige Varianten. Unzählig ist übrigens der Begriff, mit dem ich diesen Beitrag beenden möchte. Unzählig ist - so kommt mir manchmal vor - schon bald jede dreistellige Zahl und manchmal sogar darunter. Wenn sich jemand auf Facebook für seine 23 Geburtstagswünsche bedankt, sind dies schon unzählig viele – obwohl es in diesem Fall sogar Facebook ausrechnet und anführt. Oder sehr amüsant war kürzlich ein Beitrag einer Regionalzeitung, die auf einer ca. 800 Meter langen Straßenstrecke unzählige parkende LKW´s ausmachte.
Nach Journalisten mit ausgeprägteren Rechenkenntnissen wird händeringend gesucht!
Business-Concierge und Charakter Trainer
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