Man kann es ja auf den Punkt bringen: „Geimpft gegen Ungeimpft“. Und ähnlich wie bei den alten Westernfilmen werden die Wagenburgen aufgebaut und die jeweilig andere Seite reitet brüllend und brennende Pfeile verschießend rundherum.
Aber das Erstaunliche daran ist, wie ähnlich sich beide Gruppen in ihren Gefühlen sind. Im Endeffekt sind es zwei ganz große Gefühle, die beide Seiten gleichermaßen haben: Angst und Verunsicherung!
16.11.2021
Jede Gruppe wird täglich in ihrer Bubble mit hunderten von Beiträgen, Studien, Fakten und Zahlen versorgt, die belegen, wie brandgefährlich entweder die Krankheit oder die Impfung ist. Daraus resultierend steigt bei den einen die Angst zu erkranken und bei den anderen die Angst vor den Nebenwirkungen einer Impfung.
Bei der Verunsicherung ist es mittlerweile völlig egal, aus welcher Quelle man sich seine Meinung bilden möchte. Wer kann sich noch sicher sein, auf welche Informationen man sich verlassen kann? Und seitdem sich hierzulande die geistige Elite auch offen gegen die Wissenschaft ausspricht, wird wohl jeden bewusst sein, wie sicher wir uns mit der Qualität der Entscheidungen fühlen dürfen.
Wohin auch immer uns dieser Weg führen wird, ich bin überzeugt davon, dass wir am Ende aus dieser Nummer raus kommen werden. Und was wird dann aus unseren brennenden Wagenburgen werden? Verziehen wir uns dann in unsere Reservate und denken an jene Zeiten zurück, als wir uns das Land noch friedlich aufgeteilt haben?
Ich denke, wir sollten uns bewusst machen, dass es im Prinzip um ein einzelnes Thema geht. Bei diesem Thema sind wir uns uneinig und werden es vermutlich auch bleiben. Was machen wir, wenn uns dieses Thema abhanden kommt? Können wir dann wieder in unsere alten Beziehungen zurückkehren, so wie wir sie vor dieser Zeit gelebt haben? Was machen wir mit diesem Graben, der jetzt durch unsere Verbindungen läuft? In unseren Firmen, in unseren Familien, in unseren Nachbarschaften. Überall kennt Jemand Jemanden, der zu diesem einen Thema anderer Meinung ist. Warum müssen wir diesen Konflikt so dermaßen emotional aufladen?
Gerade jetzt wäre ein wertschätzendes Miteinander so wichtig wie noch nie. Vielleicht schaffen wir es über diesen gemeinsamen Anker der Gefühle. Man kann Angst auch mit einem Gefühl des Ausgesetztseins oder der Unheimlichkeit beschreiben. Und wir kennen alle diese Reaktion, wenn man seine Angst nicht annehmen kann. Dann wird sie in der Regel noch verstärkt. Und wir wissen auch, dass sie manchmal für unser Überleben unbedingt notwendig ist. Nutzen wir also die positiven Aspekte dieser Gemeinsamkeit und stemmen wir uns gegen die täglichen Quellen der Verunsicherung.
Probiert es mal mit einigen Tagen Medienverzicht! Ihr werdet sehen, das alte Sprichwort „was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß“ funktioniert ausgezeichnet. Und denkt daran: wir werden auch nach dieser kleinen „Meinungsverschiedenheit“ noch miteinander leben müssen. Als Gesellschaft, als Unternehmen oder als Familie. Also hört auf damit, im Kreis zu reiten und Pfeile abzuschießen!
Business-Concierge und Charakter Trainer
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