In einer mir weitergeleiteten Textnachricht habe ich vor kurzem die Frage gelesen: „Was macht eigentlich Greta Thunberg jetzt?“ Diese ironisch gemeinte Frage vergegenwärtigt schon, dass es dieses „Arschloch-Virus“ – wie es Michael Niavarani genannt hat – in Sachen Klimaschutz innerhalb weniger Wochen den 20-Jahresplan von Greta Thunberg umgesetzt hat.
19.03.2020
Emissionsreduzierung von unglaublichem Ausmaß, die Chinesen können wieder durchatmen und sehen den Himmel, Flughäfen werden geschlossen, die Menschen bleiben zuhause, in Italiens Häfen tummeln sich Delphine, der Konsum wird auf das Lebensnotwendigste reduziert, … Jeder weiß, ich könnte diese Liste jetzt endlos fortsetzen, und es läuft alles auf das Gleiche hinaus: Das Virus kam, sah und siegte!
Soweit der Status, der sich jedoch jeden Tag verändert. Mit welchen Umständen werden wir in einigen Wochen oder Monaten konfrontiert sein? Wie weit lässt sich diese einst unvorstellbare Entwicklung weiterdenken?
Ein First Mover hat kürzlich auf Facebook einen sehr interessanten Eintrag unter dem Titel „ich mag den Corona-Virus“ veröffentlicht. In den meisten Punkten, die er dort angeführt hat, z.B., dass uns das Virus verdeutlicht, wie zerbrechlich unsere Welt, unsere Gesundheit und unser Lebensglück ist, gehe ich mit ihm konform. Oder wir begreifen, dass der Beitrag jedes Einzelnen wichtig ist und wir unsere Familien wieder spüren. Alles wunderbare Erkenntnisse.
In einem von ihm angeführten Punkt bin ich jedoch äußerst skeptisch: er schreibt, dass wir erkennen, dass Geiz eben nicht geil ist und wir Gewinnoptimierung und Auslagerungen von Produktionen neu überdenken werden.
Warum glaube ich nicht daran?
In der derzeitigen Situation funktionieren nur noch wenige Industriezweige ohne gravierende Auswirkungen. Jene, wie z.B. Energie, Kommunikation, Lebensmittel oder Handel, die für die Grundversorgung notwendig sind, erleben derzeit – zumindest rein wirtschaftlich gesehen – jeden Tag Weihnachten. Außerordentlich ist die Leistung jener Menschen, die in diesen Bereichen tätig sind. Eigentlich könnten alle diese Bereiche, die ja ganz stark ineinandergreifen, diese Philosophie bereits leben. Mich erreichen aber ganz andere Schilderungen. Die Verhandlungen über Preise werden nach wie vor beinhart und auf die dritte Kommastelle geführt, die Akzeptanz bei Lieferverzögerungen ist – trotz stundenlangen Wartezeiten an den Grenzen – gleich null.
Interessanterweise bemerkt man jetzt, dass jene Menschen, die in unserer Gesellschaft viele Jahre am Ende der Wertschätzungskette standen, jetzt die Garanten dafür sind, dass unsere Versorgung überhaupt noch funktioniert. Das Personal im Supermarkt, die LKW‑Fahrer, das Betreuungspersonal wird von der Elite jetzt beklatscht und deren Chefs richten via Medien oder interne Kommunikationsmittel aus, wie stolz und dankbar man ist, und dass man jetzt noch näher zusammenrücken werde. Sehr leicht wird das jenen Führungskräften fallen, die bisher das ganze Jahr nicht eine einzige Minute für dieses „Bodenpersonal“ übrighatten.
Ich frage mich: Was hält uns davon ab, jetzt mit dieser neuen Philosophie zu beginnen? Wieso schaffen wir nicht andere Rahmenbedingungen für diese Tätigkeiten? Weil sich dadurch der Preis etwas erhöhen würde? Warum wird noch immer mit einem unmenschlichen Stil geführt und verhandelt? Mit jenen Menschen, die jetzt dafür sorgen, dass wir versorgt sind!
Ein anderer First Mover hat mir geschrieben und gratuliert, dass ich mit meiner Movement 21 wieder einmal genau den richtigen Zeitpunkt erwischt habe. Weil jetzt einfach die Zeit für einen Sinnes- und Wertewandel ist, für den ich mich mit aller Kraft einsetze. Es ist eine schöne Anerkennung, wenn mich solche Zeilen erreichen, aber es kommt angesichts der anderen Berichte keine so richtige Freude auf.
Wenn wir es jetzt, in dieser wirklich sehr dunklen Stunde, nicht schaffen, tatsächlich mehr Empathie in unsere Gemeinschaft und in unseren Stil zu bringen, wann dann?
Danke an alle, die diese Idee, diesen neuen Zugang mittragen und unterstützen!
Business-Concierge und Charakter Trainer
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