Leicht bitter, herzhaft süßlich und harzig – so wird der Geschmack der Wacholderbeere häufig beschrieben. Wir kennen sie vor allem als Würzmittel für Wildgerichte und Sauerkraut. Diese blaue Beere kann aber noch viel mehr und was das ist, werden wir dir hier zeigen.
27.02.2022
Ein hoher Vitamin C-Gehalt macht die Beeren zu einem Booster für unser Immunsystem und die sekundären Pflanzenstoffe unterstützen unseren Körper gegen freie Radikale. Das schützt uns einerseits vor Krankheiten wirkt aber andererseits auch dem Alterungsprozess entgegen.
Die dunklen Beeren und vor allem ihre ätherischen Öle haben aber noch viele andere Wirkungsbereiche und werden daher schon seit Jahrtausenden gegen zahlreiche Krankheiten traditionell eingesetzt.
So wirken die Wacholderbeeren leicht harntreibend und erhöhen so die Wasserausscheidung. Diese Eigenschaft kann man sich bei den ersten Anzeichen einer Blasenentzündung zu Nutze machen, denn das sorgt für ein vermehrtes Durchspülen der ableitenden Harnwege und Keime werden ausgeschwemmt.
Aber auch unserer Verdauung können die Beeren einen Dienst erweisen. Sie haben den Effekt, unsere glatte Muskulatur, die Teil der Magen- und Darmwand sind, zu entspannen. Das sorgt für Linderung von leicht krampfartigen Beschwerden wie auch Völlegefühl und Blähungen. Die Wacholderbeeren in deftigen Gerichten sorgen also dafür, dass diese bekömmlicher sind.
Traditionell wird der Wacholder aber auch bei Husten und Bronchitis angewandt. 4 – 6 Beeren auf den Tag verteilt gekaut wird hier oft als die richtige Dosis empfohlen. Damit macht man sich die antibakterielle Wirkung der Beeren zu Nutze.
Darüber hinaus regen die Beeren auch unsere Durchblutung an und wärmen von Innen. Sie passen also geradezu perfekt in die kalte Jahreszeit.
Massageöle und Badezusätze mit dem ätherischen Öl des Wacholders werden außerdem gerne angewendet um einen Muskelkater zu lindern.
Wichtig ist aber auch bei diesem „Naturheilmittel“ die richtige Dosierung. Zu hoch dosiert oder über einen längeren Zeitraum eingenommen kann der Wacholder Nierenreizungen und -schäden verursachen. Bei bestehenden Nierenentzündungen und in der Schwangerschaft sollte er daher nicht eingenommen werden.
Vor allem deftige Speisen rundest du mit Wacholderbeeren würzig ab. Traditionell werden sie in Sauerkraut, sauren Braten, Wildgerichten und Geräuchertem eingesetzt. Aber auch vegetarische und vegane Eintöpfe profitieren vom würzigen Aroma.
Sie harmonieren sehr gut mit anderen Kräutern wie zum Beispiel Rosmarin, Lorbeer, Thymian, Fenchel und Majoran. Auf Grund des starken Würzeffektes werden die Beeren aber auch hier nur sparsam eingesetzt.
Möchtest du eine Sauce verfeinern, lohnt es sich, die Beeren vorher in einem Mörser leicht anzudrücken, damit sich das Aroma besser entfalten kann.
Verwendest du frische Beeren, sind diese nicht ganz so stark im Geschmack wie die getrockneten.
Die Wacholderbeere ist, wenn auch etwas aus der Mode gekommen, eine Bereicherung für deine Küche, vor allem in der kalten Jahreszeit, in der üblicherweise häufig auch Deftiges auf dem Speiseplan steht.
Das Redaktions-Team von I Mind My Food.
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