Kann man durch regelmäßige Nahrungspausen seinen Körper schlank, gesund, vital und jung halten? JA! Ein ganz klares JA.
19.01.2022
Mittlerweile ist die gesundheitliche Wirkung des Intervallfastens durch zahlreiche wissenschaftliche Studien eindrucksvoll belegt. Abnehmen, beziehungsweise das Halten des Idealgewichtes, sind angenehme Nebeneffekte. Noch wichtiger ist, dass durch Intervallfasen das Insulin besser wirkt, der Blutdruck gesenkt wird und langfristig Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorgebeugt wird.
Neueste Studien aus den vergangenen zwei Jahren zeigen, dass durch regelmäßige Unterbrechung der Nahrungsaufnahme auch die Selbstreinigung der Zellen, also die so genannte Autophagie, gefördert wird. Und je mehr Autophagie in einem Organismus abläuft, desto älter wird er und desto gesünder bleibt er. Autophagie ist für unsere Zellen eine Art Müllabfuhr und - in Zeiten wie diesen nicht uninteressant - auch sehr hilfreich bei der Bekämpfung diverser Viren.
Die, meiner Meinung nach, beste und effektivste Art des Intervallfastens ist 16:8. Das heißt man hat pro Tag acht Stunden Zeit, um zu essen, und gönnt seinen Organen dann eine 16-stündige Nahrungspause. In diesen acht Stunden sollten zwei Hauptmahlzeiten und keine Zwischenmahlzeiten verzehrt werden. Man lässt also entweder das Frühstück oder das Abendessen weg. Wenn man beispielsweise um 20 Uhr abends eine Mahlzeit zu sich nimmt, sollte man erst tags darauf um 12 Uhr mittags wieder etwas essen. Oder man nimmt um 15 h das finale Tagesmenü ein, dann kann man am nächsten Tag ganz normal um 7 Uhr frühstücken. Wichtig ist, in der 16-stündigen Nahrungspause viel zu trinken – aber wenn möglich keinen Alkohol und keine zuckerhältigen Getränke.
Wählt man die Variante ohne Frühstück, sollte man unbedingt darauf achten, drei Stunden vor dem Schlafengehen nichts mehr zu essen, denn in dieser Zeit produziert der Körper bereits das Schlafhormon Melatonin. Dieses Hormon stört die Stoffwechselproduktion, also die Speisen werden nicht wie gewünscht verstoffwechselt.
Wird das Intervallfasten über drei Monate lang fünf Tage pro Woche durchgezogen, darf man, je nach Ausgangslage, mit einem Gewichtsverlust von vier bis sechs Kilogramm rechnen. Außerdem erhöht sich die Schlafqualität, wodurch man auch weniger Schlaf benötigt.
Die bereits erwähnte Autophagie setzt nach etwa zwölf bis 16 Stunden der Nahrungskarenz ein. In diesem Zusammenhang gibt es eine sehr gute Nachricht für die Frauen. Bei Damen setzt der Fastenstoffwechsel früher ein, das heißt, dass bereits ein Stundenverhältnis von 14/10 reicht, also eine Nahrungspause von 14 Stunden. Das liegt am Leberstoffwechsel, also an den Speichervorräten von Glykogen, einem komplexen Zucker in der Leber, der bei Frauen nicht ganz so ausgeprägt und langanhaltend wie bei Männern ist.
Intervallfasten ist ein wunderbares Beispiel dafür, dass man mit wenig, mit einer simplen, einfachen Maßnahme, die überhaupt nicht schwerfällt, sehr viel Gutes für sich und seinen Körper tun kann. Man muss es nur TUN.
Ach ja, einen weiteren riesigen Vorteil hat das Intervallfasten noch: Wenn man es wirklich fünf Tage pro Woche durchzieht, ist es nicht so entscheidend, WAS man isst … man darf also das einen oder andere Mal auch sündigen …
Kabarettist, Sprecher, Moderator, Buchautor, ärztl. geprüfter Fasten- u. Gesundheitstrainer
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